Für ganz Friesoythe gemeinsam weiter voran

Hier erhalten Sie einen Überblick über die Themen, über die wir sprechen müssen und die es gilt zukunftsorientiert im Sinne von ganz Friesoythe anzupacken.

Ihr Sven Stratmann

Auf die Haltung kommt es an!

Seit fast 7 Jahren bin ich Bürgermeister unserer schönen Stadt Friesoythe, 7 Jahre, in denen ich viele interessante Menschen kennen lernen durfte, Projekte nach vorne bringen konnte, in denen ich Menschen bei kleinen und großen Nöten zur Seite stehen durfte. Diese Erfahrungen haben mich geprägt.

War ich früher vielleicht der geschätzte Gesprächspartner, hat mein Wort heute wirkliches Gewicht. Ich kann Einfluss nehmen, Dinge voranbringen, Fehlentwicklungen verhindern. Jeden Tag mache ich mir aufs Neue bewusst, welch ein Geschenk mir damit bereitet wurde – und welche Verantwortung ich damit habe.

Denn: Nicht ich bin das Maß der Dinge, sondern die Menschen, die Einwohner*innen in Friesoythe. Und da ist mir jede*r gleich viel wert.

Und bei allem bin ich doch noch der, der ich immer war: Der Handwerkersohn, geboren in Kamperfehn, aufgewachsen in Scharrel, Familienmensch, Papa und Ehemann, Kumpel und Nachbar… eben #einervonuns

Weil nur bewegt, wer sich bewegt und einbringt!

Dass ich einmal ein politisches Amt (wenn man das Bürgermeisteramt denn so nennen möchte) erlangen werde, war mir wirklich nicht in die Wiege gelegt.
Sehr wohl habe ich aber aus meinem Elternhaus die Einstellung mitbekommen, dass man sich einbringen und selbst kümmern muss, wenn man etwas verändern oder bewegen will.

Und das habe ich immer gemacht, als Jugendlicher im Sportverein, mit meiner Clique beim Organisieren von Konzerten, später im Beruf in der Gewerkschaftsarbeit, als Elternvertreter, als Initiator im privaten wie im öffentlichen Bereich.

In meiner Zeit als Beamter der Bundestagspolizei habe ich die „große“ Politik hautnah miterlebt, ich habe Kanzler*innen und Minister*innen, Abgeordnete, Lobbyisten – eben alle, die in unserem Land (mit)regieren – kennen gelernt. Und ich habe gelernt: Richtig gut für unser Land sind die, die sich selbst treu geblieben sind und eine Haltung haben.

Nachdem meine Frau und ich nach Jahren an verschiedenen Orten in der Bundesrepublik nach Friesoythe zurückkamen, um hier unsere Kinder großzuziehen, war schnell klar, dass ich mich auch hier einbringen werde. Dass daraus die Aufgabe des Bürgermeisters wurde, war nicht geplant, aber ein wunderbarer Werdegang.

Und zu den eingangs genannten Visionen? Habe ich für den Spruch von Helmut Schmidt etwas mehr Sympathien als für die Aussage des Regisseurs Federico Fellini. Aber wie so oft: Irgendwie haben wohl beide recht…

Viele Bürgerinnen und Bürger haben mich bestärkt, erneuf für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren, und das auch begründet

1. … weil ich ein Teamplayer bin
Allein in einem Büro an einem Schreibtisch, ohne Kolleg*innen – für mich undenkbar. Bei der Polizei habe ich gelernt für andere einzustehen, Aufgaben gemeinsam anzugehen und Verantwortung zu übernehmen. Das kommt mir jetzt zugute.

2. … weil ich weder dirigiere noch befehle, sondern überzeuge
Neulich wurde ich als „lonesome Cowboy“ bezeichnet, was mich schon etwas amüsiert hat. Mit Kühen habe ich es noch nie so gehabt. Und „lonesome“, also einsam? Wohl kein Adjektiv passt weniger zu mir.
Ganz im Gegenteil: Ich brauche die Arbeit im Team, die Auseinandersetzung über die besten Lösungen, und die Herausforderung, mein Gegenüber zu überzeugen. Und Ergebnisse, die so erzielt werden, sind nachhaltig und belastbar, eben weil sie nicht dem „stillen Kämmerlein“ entsprungen sind.

3. … weil ich umsetze was ich ankündige
Kennen Sie mein Thesenpapier von 2015? Zugegeben: Damals fanden es viele Menschen mutig von mir, so klar Ziele zu benennen. Heute ist es ein guter Gradmesser für meine Arbeit. Ich? Bin damit sehr zufrieden. Und Sie? Machen Sie sich doch bitte selbst ein Bild.

4. … weil ich weiß was ich kann
Ich habe keine Verwaltungsausbildung. Das habe ich in den letzten sieben Jahren auch nicht vermisst, denn Experten haben wir ausreichend bei der Stadt: im Verwaltungsrecht, als Finanzfachleute, im Hoch- und Tiefbau, als IT-ler, als Handwerker auf dem Bauhof, als pädagogische Kräfte … Wichtig ist es, Potenziale zu erkennen, zu fördern, das Team zu motivieren, und gemeinsame Ziele zu entwickeln – und das kann ich.

5. … weil Hinterzimmerpolitik mit mir nicht läuft
Beziehungen schaden dem, der sie nicht hat? Das darf nicht sein. Offen und transparent, ohne Präferenzen für vermeintlich „wichtigere“ Menschen, das ist meine Haltung. Denn das Wohl aller muss der Maßstab sein, nicht die Interessen einzelner.

6. … weil Familien bei mir im Mittelpunkt stehen
Hauptberuflich bin ich eigentlich Vater, denn meine drei Kinder, meine Ehefrau und meine Familie sind das, was mir im Leben am wichtigsten ist. Und das ist auch Maßstab bei meiner Arbeit. Geht es unseren Familien – in welchen Konstellationen auch immer – gut, geht es uns allen gut. Deshalb stehen die Belange der Familien bei mir ganz oben – in allen Themenfeldern.

7. … weil ich Umwelt- und Klimaschützer aus Überzeugung bin
Natürlich ist es derzeit „hipp“, sich für den Klimaschutz einzusetzen. Ich bin aber ein „Überzeugungstäter“, weil wir nur eine Erde haben, und die wird noch gebraucht. Ich versuche dies zu leben, im privaten und im beruflichen, mit kleinen Schritten wie beim Friesoyther Umwelttag und großen Ideen, wie dem „Friesoyther Weg“. Beim Umwelttag haben die Mitglieder meiner Partei aus Friesoythe gezeigt, dass wir es nicht bei schönen Reden belassen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes anpacken.
Den Klimawandel stoppen, das können wir nur gemeinsam.

8. … weil Finanzen der Schlüssel für jede Entwicklung sind
Als mir 2015 erstmals von der Kommunalaufsicht ein Riegel beim Schuldenzuwachs vorgeschoben wurde, war das schon eine „kalte Dusche“. Gerade neu im Amt möchte man gestalten, und das erfordert Geld. Im Nachhinein sage ich: Danke! Denn so war der Ehrgeiz zusätzlich geweckt. Und? Es ist uns gelungen, 13 Mio. € weniger Schulden in 7 Jahren, das ging schneller als der Schuldenaufbau davor!

9. … weil Verträge nur dann gut sind, sind beide Seiten zufrieden
Natürlich bin ich als Bürgermeister an Verträge gebunden, die die Stadt vor meiner Amtszeit geschlossen hat. Wenn die vertraglichen Regeln nur Wünsche bedienen und nicht zu Ende gedacht sind, ist das ein dauerhaftes Ärgernis. Ein Beispiel: Pachtvertrag Schützenplatz Thüler Straße. Deshalb gilt für mich: Nicht nur an das heute denken, sondern langfristig und nachhaltig, damit man sich auch nach Jahren noch in die Augen schauen kann. Und keine*r meiner Nachfolger*innen soll die „Suppe auslöffeln müssen, die ich der Stadt eingebrockt habe“.

10. … weil ich was aushalten kann
Schon im Bürgermeisterwahlkampf 2014 durfte ich erfahren, wie es ist, wenn man persönlich diffamiert wird. Leider ist das immer mal wieder vorgekommen. Wer meint, dass dies ein gutes Mittel der Auseinandersetzung ist, der soll das tun. Meinetwegen, aber von meinem Weg bringt mich das nicht einen Millimeter ab!

11. … weil Sport mehr ist als nur Hobby
Sport ist für unsere Gesellschaft essenziell, und nicht nur aus Gründen der „Volksgesundheit“. Sport verbindet, Sport bedeutet aktiv zu sein, und kein Bereich gesellschaftlichen Lebens hat eine so hohe Integrationskraft. Deshalb brauchen wir gute Sportanlagen, damit die vielen für den Sport engagierten Menschen gute Angebote machen können. Der stetige Ausbau der Vereinsanlagen und die Schaffung von Kunstrasenplätzen sind richtig. Und das Projekt „Bewegung an der Soeste“ gebe ich (noch) nicht auf, auch und vor allem im Interesse unserer Vereine.

12. … weil unsere Dörfer und Ortschaften ein „gemeinsam weiter voran“ verdient haben
Zwei Aufgaben waren in den letzten Monaten Arbeitsschwerpunkte: Die Dorfentwicklung Friesoythe Süd und die Dorfentwicklung der Kanaldörfer. Ich bin ich immer dabei und mittendrin. Auch in den Ortsteilen, die aktuell nicht in einem Fördergebiet sind, entwickeln sich Ideen und Projekte. Das muss so weitergehen, denn das ist unsere Stärke, hier gestalten wir Zukunft. Vielfalt und Engagement von Heinfelde bis Neumarkhausen und bis in jeden Winkel! Dafür setze ich mich ein.

13. … weil Baugebiete nicht einfach aus dem Boden wachsen
In den letzten Jahren haben wir 105 Bauplätze auf den Dörfern ausgewiesen, in Altenoythe gehen wir 2022 mit rd. 50 weiteren Plätzen an den Start, Wohnbaugebiete in Neuscharrel und Kampe sind in greifbarer Nähe. Das kommt aber nicht von selbst, sondern bedarf viel Überzeugungsarbeit – bei den Grundstücksverhandlungen, bei der Bauleitplanung, bei den Abwägungen öffentlicher Belange. Im Kernort Friesoythe kommt als Erschwernis hinzu, dass nur wenige Flächen überhaupt für Wohnbauland geeignet sind. Und trotzdem: Auch hier haben wir schon drei Gebiete im Blick, die sich recht schnell realisieren lassen. Bauplätze – jetzt und zu bezahlbaren Preisen, das können wir und das werden wir umsetzen.

14. … weil frühkindliche Bildung und Betreuung eine Gesellschaftsaufgabe ist
Kinderbetreuungsangebote nach den Bedarfen der Familie – das fordern Politiker heute gerne und fast schon gebetsmühlenartig. Aber was sind die Bedarfe? Und was ist rechtlich überhaupt möglich? Das weiß ich sehr genau, denn unsere Familien werden regelmäßig befragt, was sie brauchen. Auch wenn wir in den letzten Jahren 200 zusätzliche KiTa-Plätze geschaffen haben, wird das nicht ausreichen. Um neue Modell zu entwickeln, müssen wir aber mit den Familien und den Betrieben sprechen und nicht mit denen, die mit den Angeboten Geld verdienen möchten. 2022 werden wir uns schwerpunktmäßig um neue KiTa-Plätze in Altenoythe kümmern und mit Familien und Betrieben gemeinsam neue Formen von KiTa-Angeboten entwickeln.

15. … weil Kultur Freiräume braucht
Zugegeben: Klassische Musik und moderne Malerei sind nicht gerade meine Steckenpferde. Ich weiß aber, dass Kultur gerade in ihrer Vielfalt wichtiger Impulsgeber für unsere Gesellschaft ist. Der Kultur dafür die nötigen Freiräume zu geben, das sehe ich als meine Pflicht als Bürgermeister.

16. … weil Landwirtschaft Fürsprecher braucht
Auch wenn ich als Bürgermeister keine „wirkliche“ Landwirtschaftspolitik machen kann, habe ich über die Verbindungen zu Ministerien oder Entscheidungsträgern die Möglichkeit, auf die Belange unserer heimischen Landwirtschaft hinzuweisen. Und das mache ich gerne und aus Überzeugung. Denn ohne Landwirtschaft wird es nicht gehen, schon gar nicht bei uns.

17. … weil ich Treuhänder des Vermögens unserer Einwohner*innen bin
Auch wenn die Stadt Friesoythe nicht gerade über ein üppiges Barvermögen verfügt, ist sie Eigentümerin von Immobilien im mehrstelligen Millionenbereich. Und meine Pflicht als Bürgermeister ist es, dieses Vermögen zu pflegen und zu bewahren. Und zwar für unsere Einwohner*innen, denen diese Werte ja letztlich gehören. Dazu gehört eine vernünftige Instandhaltungspolitik ebenso wie ein gutes Flächenmanagement und eine nachhaltige Finanzwirtschaft. Und dafür stehe ich ein.

18. … weil Gewerbeansiedlungen wichtig sind
In der Stadt Friesoythe haben wir eine große Zahl erfolgreicher Unternehmen. Dafür bin ich dankbar, die Leistungen unserer Unternehmer*innen genießen meinen höchsten Respekt. Aber auch hier gilt, dass wir neuen Betrieben Ansiedlungsmöglichkeiten bieten müssen. Nun gehen die Flächen der Stadt so langsam zur Neige. Dem „Ausverkauf“ sorgen wir vor durch die Erschließung neuer Gebiete. Erste Flächen sind bereits angekauft worden oder stehen kurz vor dem Wechsel zur Stadt, das Gewerbeflächenentwicklungskonzept ist fast fertig und kann verabschiedet werden – und dann ist Platz da für neue Firmen.

19. … weil der C-Port wächst und gedeiht
Sie erinnern sich? 2015 habe ich tüchtig Schelte bekommen für meine Kritik an der Arbeit im C-Port-Zweckverband. Und mittlerweile: Wurde mit neuem Personal ein Neustart gewagt, und zwar mit gutem Ergebnis. Endlich ist die Ansiedlung größerer Industrieunternehmen in greifbare Nähe gerückt, endlich hat der C-Port sich überregional etabliert, endlich kann sich der C-Port auch auf der Einnahmenseite der Stadt positiv bemerkbar machen.

20. … weil sich das Aquaferrum zum Familienbad entwickelt
Architektonisch und gestalterisch ist das Aquaferrum zweifellos ein hochwertiges Schwimmbad, schade nur, dass die Nutzungsmöglichkeiten dort stark hinter dem Äußeren zurückbleiben. Ich freue ich, dass in diesem Jahr die Kindererlebniswelt installiert wird und wir 2022 das Bewegungsbecken bauen möchten. Endlich entwickelt sich das Aquaferrum zu dem was Friesoythe wirklich braucht: ein Familienbad! Der radikale Schnitt bei Betriebsführung und Ausrichtung war richtig!

21. … weil ich von einer starken Fraktion getragen werde
2014 habe ich mich aus der Position des Ratsmitgliedes der SPD-Fraktion heraus, unterstützt von der SPD, für das Bürgermeisteramt beworben. Auch in diesem Jahr hat die SPD entschieden, dass sie mich unterstützen wird. Für dieses klare Bekenntnis zu meiner Person und zu meiner Amtsführung bin ich dankbar. Ebenso dankbar bin ich aber auch für die kritische Begleitung durch die Mitglieder der Fraktion und aus der Partei. Die SPDler*innen sind meine kritischsten Partner, vor allem aber engagiert und kreativ. Und das gibt ein gutes Gefühl für die nächste Ratsperiode.

22. … weil aus den Schulen in unserer Stadtgemeinde eine echte Bildungslandschaft wird
Kaum Ganztagsschulen, viele konfessionsgebundene Grundschulen mit den Unwägbarkeiten bei der Aufnahme von Schülern, keine Schuleinzugsbereiche, Schulbauten mit Sanierungsbedarf – das war der Zustand bei meinem Amtsantritt 2014. Heute sind alle Schulen für Kinder aller Konfessionen offen, es gibt ein fast flächendeckendes Ganztagsangebot und die Schuleinzugsbereiche sind klar geregelt. Die Sanierung und der Ausbau der Schulen haben oberste Priorität. In Altenoythe entsteht sogar eine ganz neue Schule! Und jetzt tritt das ein, was ich mir immer gewünscht habe: Die Schulen entwickeln echte Profile, jede findet ihre eigenen Stärken und spezielle Angebote, es entwickelt sich eine Bildungslandschaft auf hohem Niveau. Das muss so weitergehen.

23. … weil unsere Vereine weiterhin verlässliche Partner im Rathaus brauchen
Wenn Sie mich fragen, wer im Rathaus für die Vereine zuständig ist, fällt mir die Antwort leicht, nämlich: Fast alle Bereiche. Denn die Vereine haben so unterschiedliche Anliegen, dass einmal das Bauamt, in anderen Fällen das Ordnungsamt, der Bereich Bildung oder späterhin auch die Klimafachkraft zuständig ist. Und das ist gut so, denn alle Bereiche arbeiten eng zusammen und holen gemeinsam das Maximum für unsere Vereine heraus. Einen Ehrenamtsbeauftragten? Brauchen wir nicht, das Jahresgehalt von 60.000 € gebe ich dann doch lieber direkt in die Vereinsarbeit.

24. … weil ich Rede und Antwort stehe
In den ersten Jahren meiner Amtszeit habe ich in verschiedenen Ortsteilen Einwohnerversammlungen – als Novum im Landkreis – durchgeführt, und zwar jeweils mit großer Resonanz. Gerne hätte ich das schon im letzten Jahr fortgesetzt, aber leider hat Corona das verhindert. Die Gäste der Versammlungen haben feststellen können, dass jede Frage zugelassen wurde und ich auf Kritik reagiert habe. Denn das dürfen Sie zu Recht von mir erwarten: Dass ich Auskunft gebe und zu dem stehe, was ich als Bürgermeister zu verantworten habe. Und zwar mit Klartext und nicht mit Sprechblasen.

25. … weil mir die Senioren am Herzen liegen
Für mich als Bürgermeister ist es eine besondere Ehre, dass ich unseren älteren Bürger*innen bei Alters- oder Ehejubiläen persönlich gratulieren darf. Aus den Gesprächen weiß ich, wie wichtig es diesen Menschen ist, am Leben teilhaben, ihre Tage im vertrauten Kreis verbringen aber auch noch Neues erleben zu können. Daraus resultieren auch meine Ziele für dieses Aufgabenfeld: Alle Altersgruppen zusammen zu bringen, die Erfahrungen und die Lebensleistungen der Senioren zu schätzen und zu nutzen und auch mal für Abwechslung zu sorgen. Der im Herbst an den Start gehende Seniorenbeirat ist dafür ein Baustein.

26. … weil für unsere Jugend nicht immer alles „cool“ ist
Die Jugend hatte es noch nie so gut wie heute? Das mag ich so nicht unterschreiben. Denn die Familienstrukturen sind weniger verlässlich als vor Jahrzehnten, der Zwang, in der Schule erfolgreich zu sein, hat massiv zu genommen, und die Fülle der Chancen birgt auch eine Fülle von Risiken. Deshalb ist Jugendarbeit heute anders, aber ebenso wichtig. Mir liegen spezielle Angebote für die Jugendlichen wie ein Skate-/Dirtpark ebenso am Herzen wie neue Formen der Mitbestimmung. Hier wird das neue Jugendkonzept, initiiert von meiner SPD, Ansätze liefern.

27. … weil unsere Stadtsanierung nicht nur das Straßenbild verschönert hat
Die Stadtsanierung wurde initiiert und auf den Weg gebracht von meinem Vorgänger im Amt, dem jetzigen Landrat Johann Wimberg. Die konkrete Umsetzung erfolgte aber in meiner Amtszeit, und ich denke Sie stimmen mir zu: Hier hat die Stadtverwaltung gute Arbeit geleistet. Die Innenstadt präsentiert sich modern und freundlich, die Menschen genießen den Aufenthalt in der Stadt, das Verkehrskonzept funktioniert. Und dabei – war die Chance zu scheitern gar nicht so gering. Ich werde weiter nach Kräften daran arbeiten, dass wir die guten Ansätze zur Aufenthaltsqualität weiter führen und auf unsere Quartiere in der Stadt und den Dörfern ausweiten.

28. … weil ich den Sanierungsstau in Schulen und Kindertagesstätten beim Namen nenne
Sie haben die Diskussion um die Baumaßnahme an der Dr.-Niermann-Straße verfolgt? Ja, es stimmt, wir müssen mehr Geld in die Hand nehmen als in den Arbeitskreissitzungen bis 2018 gedacht, vor allem aber um dem Auftrag aus dem Rat nach paralleler Sanierung der Gebäude nachzukommen.
Immer wieder werde ich aufgefordert, das Wort „Sanierungsstau“ nicht zu benutzen. Das Wort trifft es bei den städtischen Schulgebäuden aber leider sehr genau: Jahrzehntelang wurde Instandhaltung auf niedrigstem Niveau betrieben, weil vermeintlich das Geld fehlte. Und nun müssen wir richtig viel Geld aufwenden, um unsere Schulen auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Und genau das passiert seit 2015.

29. … weil unsere Freiwilligen Feuerwehren optimale Bedingungen brauchen
Mit Feuerwehren hatte ich schon in meiner Zeit als Polizist zu tun, und die Kamerad*innen haben meinen höchsten Respekt. Sie leisten in ihrer Freizeit einen Dienst, der physisch und psychisch sehr herausfordernd und letztlich unbezahlbar ist. Bislang hat die Stadt Friesoythe die Feuerwehren immer im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut bedient. Aktuell sind wir als Stadtverwaltung dabei, die Aufstellung eines Feuerwehrbedarfsplanes auszuschreiben. Damit möchte ich sicherstellen, dass jede Wehr das an Ausrüstung bekommt, was sie benötigt.

30. … weil die Mitarbeiter*innen der Stadt Respekt verdienen
Leider hat sich in der aktuellen Ratsperiode die unschöne Sitte bei Teilen der Ratsmitglieder breit gemacht, die Arbeit der Kolleg*innen der Stadtverwaltung zu ignorieren oder sogar zu verunglimpfen. Wenn dann sogar erfahrene Mitarbeiter*innen ein Einhaltgebieten wünschen und der Personalrat sich einschaltet, ist es an der Zeit zu reagieren. Es ist schade, dass nicht jedes Ratsmitglied erkennt oder anerkennen will, dass mein Team wirklich gute Arbeit leistet. Ich stehe vor meinen Leuten, auch wenn mal etwas nicht so rund läuft. Und das werde ich auch weiter tun, denn das haben sie verdient.

31. … weil ich gerne mit allen Menschen auf Augenhöhe spreche
Diejenigen von Ihnen, die mich bereits kennen gelernt haben, haben vielleicht gemerkt, dass es mir viel Freude macht, mit Menschen in Kontakt zu treten. Ein kleiner Plausch, ein längeres vorterminiertes Gespräch oder auch der sehr persönliche Austausch, das alles hilft mir, mich zu erden und meine Aufgabe als Bürgermeister gut zu erfüllen. Dabei ist es egal, mit wem ich es zu tun habe. Hauptsache, ich bleibe mit meinen Einwohner*innen auf Tuchfühlung und Augenhöhe.

32. … weil ich als Bürgermeister mit jeder Ratsmehrheit arbeiten kann
2014 hatte wohl einige Ratsmitglieder, die meine Wahl seinerzeit nicht unterstützten, die Erwartung, ich würde scheitern. Schließlich hatten sich die Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat nicht geändert. Nun, gescheitert bin ich nicht. Ganz im Gegenteil, ich erhalte viele positive Rückmeldungen zu meiner Amtsführung. Natürlich ist es nicht einfach, wenn man die Mehrheit des Stadtrates vom Grundsatz her erstmal gegen sich hat. Ich kann gut damit umgehen, denn letztlich lassen sich Sachargumente nicht per Fraktionszwang aus der WEt schaffen. Und dort, wo die Ratsmehrheit meinen Vorstellungen nicht folgt? Dort wird die Zukunft die Frage, was richtig wäre, beantworten.

33. … weil es noch so viel zu tun gibt
In den Punkten 1 bis 32 habe ich schon viele Aufgaben und Projekte angesprochen, um die ich mich gerne weiterhin als Bürgermeister kümmern möchte. Heute – nach sieben Jahren im Amt – gehe ich mit noch mehr Zuversicht und Überzeugung ans Werk als 2014. Ich weiß, dass ich dabei meine Familie, Ratsmitglieder nicht nur aus der SPD-Fraktion, mein tolles Team in der Stadtverwaltung, aber auch viele Einwohner*innen an der Seite haben werde. Aus dieser Zuversicht heraus habe ich auch meinen Wahlslogan gewählt: Gemeinsam weiter voran!

Die Friesoyther Fieberkurve

Bei meinem Amtsantritt Ende 2014 hatte wir einen Schuldenstand von 46.218.830.00 €. Das war nicht nur für die Friesoyther Geschichte ein trauriger Gipfel, auch im Landkreis Cloppenburg waren wir damit „unerreicht“. Durchaus ein Grund, Fieber zu bekommen! Das konnten wir um 28 % auf 33.403.293 € (30.06.2021) verringern. Und das war in erster Linie der Erfolg meiner Verwaltung. Ich bin stolz und froh, dass uns der deutliche Schuldenabbau gelungen ist bei einem deutlich ausgeweiteten Leistungsspektrum. Förderungen für unsere Vereine und Dorfgemeinschaften wurden deutlich erhöht, wir haben KiTa-Plätze geschaffen, wir haben ein sehr umfassendes Ganztagsangebot in fast allen Schulen, Stadtsanierung, Straßenbau, Schulbauten wurden nicht nur geplant, sondern auch umgesetzt…

Ich höre immer mal wieder: Das mit den Schulden ist doch gar nicht so schlimm! Stimmt nicht!! Wäre der Schuldenstand weiter nach oben geklettert, wäre das „Fieber“ irgendwann tödlich geworden, verbunden mit einer Zwangsbewirtschaftung durch übergeordnete Behörden. Und dann „Gute Nacht“ Vereinszuschüsse, Straßensanierung, Jugendarbeit, Dorfgemeinschafts- oder Kulturförderungen …

Neuerdings höre ich immer mal wieder das Argument, den Schuldenabbau habe die Stadt der guten Arbeit meines Vorgängers zu verdanken. Aha! Dabei hatten die Stadt das höchste Steueraufkommen im Jahr 2013, also vor meiner Amtszeit. Und die Investitionen, die ja in den letzten Jahren angeblich zurückgefahren wurden? Seit Einführung der Doppik in 2010 bis 2014 lag das Ausgabevolumen des Finanzhaushaltes der Stadt im Schnitt bei 8,8 Mio. € pro Jahr, seit 2015 beträgt der Jahrewert durchschnittlich 16,9 Mio. €. Aber vielleicht ist die Aussage auch gemeint wie bei der Sache mit dem Handtuch: Das kommt auch erst zum Einsatz, wurde jemand nass gemacht…

Ich denke Sie stimmen mir zu: Bei uns sind Ihre Steuern und Abgaben in guten Händen.

Mit Disziplin und Sachverstand kann man also auch unlösbar erscheinende Herausforderungen meistern! (… sogar bei einem roten Bürgermeister ;-))

250 neue „Friesoyther Lichterblicker“ jedes Jahr = 250 gute Gründe, unser Bestes zu geben.

Bevölkerungsrückgang? Nicht bei uns, ganz im Gegenteil, auch in Friesoythe haben wir beneidenswerte Geburtenüberschüsse zu verzeichnen.
Das ist toll, macht Freude, bedeutet aber auch viel Verantwortung. Und diese liegt in erster Linie bei den Familien, die seit Jahren geradezu eine „Rolle vorwärts“ machen. Tradierte Rollenbilder wurden abgelöst von gleichberechtigen Aufgabenverteilungen. Familien verstehen sich als Gemeinschaft, die sich um die Kinder kümmert, füreinander und die Angehörigen sorgt, und das oftmals in ganz unterschiedlichen Konstellationen. Unsere Aufgabe als Stadt ist es, diese Urzellen unserer Gesellschaft auch weiterhin zu unterstützen und das Familienleben zu fördern, wo immer es geht.

Ganztagsangebote in fast allen städtischen Schulen, mehr als 200 neue KiTa-Plätze, neue Kinderspielplätze, familiengerechter Umbau des Allwetterbades… Wir haben viel getan und werden die Familien weiterhin mit hoher Priorität im Blick haben.

Konkret steht der Umbau der KiTa-Landschaft hin zu einem noch bedarfsgerechteren Angebot aus. Gerne würde ich eine Art Familienbüro einrichten (vielleicht in der jetzigen Ludgeri-Schule nach dem Auszug der Grundschule). Auch Angebote für Jung und Alt aus einer Familie finde ich spannend, hier überlegen wir aktuell einiges für unsere Sport-und Kulturvereine auf den Weg zu bringen.

Zugegeben: Als Schüler wäre mir die Vorstellung vom „lebenslangen Lernen“ eher gruselig erschienen. Ich habe meine Abschlüsse zwar immer erreicht, war aber bei weitem nicht immer der Beste und Fleißigste.

Wie wichtig eine gute Wissensgrundlage ist, habe ich erst später gemerkt. Z.B. im Beruf, als ich als Bundespolizist auch Kenntnisse erlangen musste, wie die Grundrechte unserer Bürger und die Aufgaben des Staates. Oder auch im Privaten, als ich mir ein Bild machen wollte von aktuellen Themen, sei es in der großen Politik als auch vor Ort .
Bildung ist also der entscheidende Schlüssel für Teilhabe – am Berufsleben, im Privaten und nicht zuletzt in der Gesellschaft. Dabei kommt es auch auf eine gute schulische Ausbildung an. Ohne Lesen, Schreiben und Rechnen kommt man auch in Zeiten der allgegenwärtigen PCs nicht durch die Welt.

Ebenso wichtig ist aber auch die Ausbildung sozialer Kompetenzen. Mitgefühl und Einfühlungsvermögen, der Respekt vor den Mitmenschen und der Achtung allen Lebens. Ich umschreibe das gerne als „Herzensbildung“, die nicht hinter der „Bildung im Kopf“ zurückbleiben darf. Was wäre der beste Mediziner, wenn er nicht mit vollem Engagement den Menschen dienen würde?

Im Rathaus haben wir den gesamten Bildungsbereich, von den Kindertagesstätten über die Schulen und den Sport bis hin zur Kultur in einem Bereich gebündelt. Die Synergieeffekte sind schon jetzt deutlich spürbar.

Für die Zukunft bleibt die große Aufgabe, die gesamte Bildung zeitgemäß zu gestalten, und zwar für alle Menschen und jede Altersgruppe. Also von der frühkindlichen Bildung über inklusive Angebote bis hin zur Erwachsenenbildung.

Diese spannenden Zusammenhänge waren mir früher gar nicht so bewusst, hier habe ich auch viel gelernt.

1951 wurden 1.000 Menschen in Deutschland von 100 Bauern ernährt. 2021 werden 1.000 Menschen in Deutschland von 7 Bauern ernährt. Und 2091? Ernährt uns niemand mehr, wenn wir so weitermachen… Unsere Massengesellschaft fordert ihren Preis, auch und gerade in Natur und Umwelt. Und daran sind die Landwirte schuld? Das ist falsch, unfair und überhaupt kein Lösungsansatz!

Zurück zur früheren Landwirtschaft? Kann auch nicht klappen. Wenn alle in Deutschland verzehrten Hühnereier aus Freilandhaltung kommen würden, bedürfte es einer Fläche so groß wie das Saarland.

Vergessen wir nicht:

Die Landwirtschaft hat gerade in unserer Region und in Friesoythe den Grundstein gelegt für Wohlstand und wirtschaftliche Entwicklung. Sie ist auch heute noch einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige im Oldenburger Münsterland, und davon profitieren wir alle.
Der Niedersächsische Weg hatte gute Ansätze. Der Dialog von Landwirtschaft, Naturschutzverbänden und Politik hätte was bringen können, wenn dann nicht wieder „von oben“ hineindirigiert worden wäre. Schauen wir mal, wo unser Friesoyther Weg da anknüpfen kann.

Deshalb:

Pflanzenvielfalt und Tierwohl sind wichtig, aber dann bitte gleiche Regeln für alle, auch für importierte Lebensmittel!

Deshalb:

Der traditionellen Struktur in der Landwirtschaft Rechnung tragen! Denn unsere Bauereien sind keine internationalen Konzerne, sondern Familienbetriebe, für die das Land, auf dem sie wirtschaften, viel mehr ist als ein Produktionsfaktor.

Und als Bürgermeister?

Bin ich zwar nicht zuständig für die Landwirtschaftspolitik, aber gerne ein Lobbyist für die heimische Landwirtschaft, um so die regionalen und Friesoyther Belange in die zuständigen Ministerien zu tragen!

Jugend – 5000 Jahre Kritik an Jugendlichen – Eine sichere Konstante in der menschlichen Gesellschaft ?

Diese Schlagzeile las ich neulich in einer Fachzeitschrift. Also gab es ihn schon immer, den vielzitierten „Generationenkonflikt“? Das mag so sein, und doch hat sich im Laufe der Jahr(tausend)e vieles verbessert. Wir leben in Wohlstand, sind eine aufgeklärte Gesellschaft und Klischees und Vorurteile weichen zugunsten fundierter Meinungsbildung, auch über die Jugend.

Auch wenn die Rahmenbedingungen „stimmen“, bedarf die Jugend heute wie immer schon unserer besonderen Aufmerksamkeit und Unterstützung. Denn sie wird die Entscheidungen der Zukunft treffen müssen, sie wird unsere Gesellschaft gestalten.
Ich halte es deshalb für unabdingbar, dass wir eine aktive und intensive Jugendförderung betreiben. Hier seien an erster Stelle natürlich unsere Vereine und Organisationen zu nennen, die ganz hervorragende Jugendarbeit leisten. Besonders fruchtbar ist Jugendarbeit immer dort, wo sich die jungen Menschen selbst engagieren und etwas „auf die Beine stellen“. Die Messdienergemeinschaften und Landjugendgruppen sind ganz wunderbare Beispiele hierfür.

Meine Aufgabe als Bürgermeister sehe ich darin, diese „Selbstverwaltung“ zu fördern und zu unterstützen. Gerade über diese Initiativen entwickelt sich ein gesellschaftliches Engagement, das in die Familien, Ortschaften und in die Arbeitswelt hineinwirkt. Und etwas „frischer“ Wind auch in angestammten Politikfeldern tut uns allen gut.

Jugendarbeit heißt aber auch diejenigen zu unterstützen, die es als junger Mensch nicht so einfach haben, die familiäre oder schulische Probleme haben, die ihren Platz in der Gemeinschaft nicht so recht finden. Hierfür müssen wir auch die städtische Jugendarbeit immer wieder neu ausrichten.

Als Bürgermeister, aber auch als Vater von drei Kindern stehe ich dazu: Die Jugend ist unsere Zukunft, und nicht nur, weil die Rente nicht aus der Steckdose kommt…

Ehrenamt und Vereine – Fundamente unserer Gesellschaft

41,6 % aller Deutschen im ländlichen Raum sind ehrenamtlich tätig. Da muss man doch eigentlich keine Werbung mehr machen für Vereinsarbeit und Ehrenamt?
Eben doch, denn die Erwartung und der Anspruch der Menschen an das Ehrenamt haben sich gewandelt. Nicht mehr die Funktion im Verein steht im Vordergrund, sondern der Einsatz für eine Sache, von der man überzeugt ist. Dies kann längerfristig angelegt sein, aber auch über einen kürzeren Zeitraum wirken, z.B. bis das Projektziel erreicht ist.

Das wurde mir nicht zuletzt bei den fast 50 Gesprächen mit Vertretern aus den unterschiedlichsten Vereinen deutlich, die ich in diesem Jahr im Rahmen der Aktion „Mit verein(t)en Kräften“ zum lockeren Austausch getroffen habe. Damit wollte ich die Lücke in der Kommunikation schließen, die sich auch für mich als Bürgermeister im Zuge der Corona-Pandemie aufgetan hat.

Ich habe viel Neues erfahren über die Arbeit in den Vereinen. Gemeinsam konnte ich mit den Vereinsvertretern feststellen, dass wir Acht geben müssen, dass uns Bürokratie und staatlicher „Regelungswahn“ nicht soweit bringen, dass Ehrenamt zur Ehrenlast wird. Bestätigt wurde meine Haltung, dass Ehrenamt weit mehr ist das Einspringen dort, wo der Staat nicht handeln kann oder will. Denn im Ehrenamt wird aus Überzeugung und mit Herzblut gearbeitet und das ist eben – unbezahlbar.

Das Ehrenamt stärken, das war in den 7 Jahren meiner Amtszeit deshalb auch eines meiner zentralen Themen. Ganz besonders lag mir dabei am Herzen, für unsere Vereine und ehrenamtlich Tätigen verlässliche und gerechte Förderrichtlinien auf den Weg zu bringen. Gerade bei den Dorfgemeinschaftseinrichtungen ist uns das gut gelungen, aber auch Musik- und Sportvereine haben eine Besserstellung erfahren. Einen besonderen Platz im Ehrenamt haben die Freiwilligen Feuerwehren, die im Rahmen des Brandschutzes eine städtische Aufgabe übernehmen und im wahrsten Sinne des Wortes zur Stelle sind, „wenn‘s mal brennt“.

Deshalb auch an dieser Stelle: Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Ehrenämtler*innen!

Wirtschaft – Gewerbe – Handel – Industrie – Handwerk – Dienstleistungen… ohne sie läuft gar nichts!

Aktuell hat auch die Mehrheitsfraktion im Stadtrat das Thema „Wirtschaftsförderung“ für sich entdeckt – nachdem sie in den letzten 7 Jahren trotz Vorsitz im Wirtschaftsausschuss nicht einmal einen konkreten Ansatz hierzu eingebracht hat.

Ich erinnerte mich bei der Debatte an die Aussage von Detlev Fleischhammel, einem Theologen, der mir auch eine Warnung ist. Natürlich betreibt die Stadt Friesoythe Wirtschaftsförderung. Es wäre aber vermessen zu behaupten, die Stadt – egal ob Bürgermeister oder Stadtrat – seien maßgeblich für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Ich bin froh und stolz, dass wir in Friesoythe so viele erfolgreiche Firmen haben, die Arbeitsplätze bereitstellen, die ein buntes und breites Angebot an Waren und Dienstleistungen vorhalten, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und die für ein gutes Steueraufkommen sorgen. Dafür gilt es Danke zu sagen.
Kommunale Wirtschaftsförderung – das ist in erster Linie die Bereitstellung von Gewerbeflächen und die Hilfe bei der Suche nach Gewerbeimmobilien. Der Vorwurf, wir hätten in den letzten 7 Jahren die Entwicklung von Gewerbeflächen vernachlässigt, wenn nicht sogar „verschlafen“, ist schlicht falsch. Wir konnten gute Flächen erwerben, die wir ab 2022 für Betriebe bereitstellen möchten.

Denn eines muss man wissen: Land für Gewerbeentwicklung zu bekommen ist schon eine besondere Herausforderung. Zum einen muss die jeweilige Fläche geeignet sein, also verkehrlich gut angebunden sein, es darf kein Konflikt zu anderen Nutzungen wie Wohnbebauung und vor allem zur Natur bestehen und es muss einen passenden Zuschnitt haben. Als zweites ist es natürlich ebenso entscheidend, dass die Fläche auch zur Verfügung steht. Wenn z.B. ein Landwirt seine hofnahen Flächen nicht abgeben möchte, weil er diese dringend für den eigenen Betrieb benötigt, akzeptiere und verstehe ich das.

Vielleicht überzeugen ja folgende Zahlen: Aktuell sind in der Stadt Friesoythe 2.572 Gewerbebetriebe gemeldet

Darin enthalten sind 733 Betriebe, die seit dem 01.01.2015 angemeldet wurden und mittlerweile schon Gewerbesteuern in Höhe von gut 1,4 Millionen € jährlich beisteuern.

Zeigen, dass Friesoythe lebenswert ist!

Die Diskussionen in den Ratsgremien zu diesem Themenkomplex wurden in den letzten Jahren – leider – lediglich auf das Thema „Eisenstadt“ fokussiert.

Die Mehrheitsfraktion von CDU und FDP hat sich geradezu mit Leidenschaft dem Motto „Eisenstadt“ gewidmet. Was dabei allerdings völlig zu kurz kam, war die Auseinandersetzung über Inhalte.

Richtig ist, dass sich Friesoythe seit 2011 mehr oder weniger offiziell Eisenstadt nennt. Das gelbe Logo haben wir überall dort beibehalten, wo es bis 2014 auch zu sehen war. Mittlerweile gibt es auch einen Ratsbeschluss zum Stadtleitbild, der allerdings von einem „erfolgreichen Marketingkonzept“ ausgeht. Es wundert deshalb nicht, dass selbst Marketingfachleute, die wir zu Rate gezogen haben, damit wenig anfangen können. Es gab bis dato nämlich gar kein Marketingkonzept, geschweige denn ein erfolgreiches.

Und wer wirklich glaubt, über den Internationalen Ring der Schmiedestädte würde Friesoythe internationales Parkett betreten, nun – der hält vielleicht auch einen Kinoabend mit Beamer zuhause für die Vorstufe zur Berlinale.

Fakt ist, dass selbst der Friesoyther Handel bislang kaum mit dem Namen „Eisenstadt“ wirbt – nur am Famila-Center ist der Name zu lesen. Fakt ist auch, dass die dafür brennenden politischen Befürworter des Namens zwar nicht müde werden in ihrer Kritik an der Stadtverwaltung, bislang aber keinen einzigen Vorschlag unterbreitet haben, was man denn konkret machen könnte oder sollte.

Im kommenden Jahr möchte ich deshalb nochmal einen neuen Anlauf versuchen.

In das Themenfeld einzubinden sind vor allem die Bereiche Kultur und Tourismus. Auch im Stadtgebiet Friesoythes sind neben den etablierten Bereichen wie Thülsfelder Talsperre, Tierpark und Kletterwald in Thüle Ansätze für neue Fremdenverkehrsangebote deutlich sichtbar.

Das möchte ich gerne aufgreifen und fördern.

Und eng damit verbunden ist natürlich die Kultur, die sich auch bei uns sehr vielfältig und bunt darstellt. Insgesamt kann auch auf diesem Gebiet sicherlich noch viel mehr passieren. Durch die neu gestaltete Innenstadt, aber auch mit den vielen Einrichtungen in den Dörfern haben wir gute Lokalitäten, die es mit Leben zu füllen gilt.

Weil wir nur eine Erde haben!

Als 72er Jahrgang bin ich mit dem Thema Umweltschutz aufgewachsen. Als Schüler habe ich die verstörenden Bilder von toten Fischen gesehen, die auf einer Schaumkrone auf dem Rhein schwammen. Absterbende Bäume im Harz, verschmutzte Luft aus Kraftwerken, Müllberge, die sich nicht natürlich abbauen werden: Das alles hat mich und meine Generation sensibel werden lassen für die Verletzlichkeit der Natur und unserer Umwelt.

Und heute? Haben wir in vielen Bereichen große Fortschritte erzielt, stehen Umwelt- und Klimaschutz ganz oben auf der Prioritätenliste politischer Themen.
Mittlerweile ist der Umweltbericht Standard bei vielen kommunalen Entscheidungen, vor allem im Bereich der Bauleitplanung.

Aber: Ist das genug? Ganz sicher nicht, denn trotz zunehmender Regeln zum Schutz von Umwelt und Natur legen Artensterben und Klimawandel an Geschwindigkeit zu. Aber einen Reset-Knopf gibt es nicht, wir müssen aus dem Hier und Jetzt heraus Lösungen entwickeln.

Aus Sicht eines Bürgermeisters kann das Rezept zum Klimaschutz nur aus vielen verschiedenen Zutaten bestehen. Das sind kleinere lokale Projekte wie die Aktion  der Politik „Friesoythe blüht auf“, die meine Mitarbeiter aus einem Antrag entwickelt haben. Weitere Ansätze sind die Obstbaum-Aktion, die ich für den Herbst 2021 plane („Lieber Obstbaum als Schotterbeet“) oder der Friesoyther-Weg, bei dem ich nach dem Beispiel des Landes Niedersachsen Naturschutzverbände, Hegeringe, Fischereiverein und Landwirtschaft an einen Tisch geholt habe, um an gemeinsamen Lösungen zu arbeiten.

Und eines ist für mich auch klar: Ohne innovative neue Technik werden wir den Klimawandel gar nicht stoppen können. Deshalb bin ich auch von der Ansiedlung der Firma Revis im C-Port überzeugt. Denn: Gülle und Festmist werden so oder so anfallen in unserer Landwirtschaftsregion. Dann aber lieber vor Ort aufbereitet, damit die Inhaltsstoffe im Wirtschaftskreislauf eine neue Verwendung finden, als einen Gülletourismus in andere Regionen.